Lidrandhygiene

Augenlidentzündungen – vorbeugen, lindern, heilen

Augenerkrankungen erschweren die Funktion des Lides oft enorm. Ursächlich für Augenprobleme können Irritationen im Bereich des Augenlides sein. Eine wichtige und grundlegende Therapie ist die sorgfältige Lidrandpflege oder Lidrandhygiene. Speziell chronische oder unheilbare Erkrankungen des Auges bedürfen dieser Basisbehandlung. An gewissenhafter Hygiene des Lidrandes führt bei vielen Schwierigkeiten mit den Augen kein Weg vorbei.


Die Behandlung sollte fachkundig und über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Die Lidrandhygiene ist auch eine wichtige Prophylaxe. Der Augenarzt zeigt Ihnen die professionelle Vorgehensweise.

Anwendungsbereiche der Lidrandhygiene

Wenn Augenprobleme aufgrund dieser Krankheiten oder Ursachen auftreten, ist es ratsam, die Lidrandpflege zu beginnen:

  • Das regelmässige Tragen der Kontaktlinsen verursacht Beschwerden.
  • Eine allergische Konjunktivitis (Bindehautentzündung) liegt vor.
  • Die Tränenorgane sind erkrankt oder Fehlfunktionen des Tränenapparates liegen vor.
  • Durch hormonelle Veränderungen (wie Schilddrüsenfunktionsstörung) oder verstopfte
    Talgdrüsen (Alterungsprozess oder Diabetes) hat sich der Lidrand entzündet.

Verstopfte Talgdrüsen, hier die Meibomdrüsen am Lidrand, führen oft zur Entzündung.
Fachärztlich wird dies Blepharitis oder MDD genannt und bedeutet Meibom-Drüsen-Dysfunktion. Durch die Funktionsstörung produzieren die Drüsen zu wenig Sekret, um genug von der Lipidschicht im Tränenfilm zu bilden. Nahezu jeder Lidschlag beschädigt dadurch den öligen Film und das Auge trocknet rasch.

Analoge Folgen hat es, wenn Mutationen am Lid entstehen.
Symptomatisch ist die Blepharitis leicht mit dem Sicca-Syndrom (trockenes Auge) zu verwechseln:

  • Die Augenlider sind angeschwollen oder verklebt.
  • Es scheint, als wäre ein Fremdkörper im Auge.
  • Der Tränenfluss ist erhöht.
  • Die Augen jucken, brennen oder fühlen sich müde an.
  • Der Tränenabfluss ist beeinträchtigt oder die Tränenproduktion verringert.

Vermeiden Sie die Nutzung von Kontaktlinsen im akuten Stadium der Entzündung.
Make-up und andere kosmetische Produkte in Augennähe eingesetzt, verursachen gerne weitere Irritationen.

Vorgehensweise bei der Lidrandpflege

Durch sanfte Pflege mit warmem Wasser oder Augenlid-Lotionen werden die Verkrustungen und Schuppen an den Lidrändern weich. Der Bereich des Augenlides wird auf achtsame Weise von den Verklebungen befreit. Der Abfluss aus den Meibomdrüsen optimiert sich, indem Verstopfungen gelöst werden. Wird die Prophylaxe regelmässig wiederholt, minimiert sich die Gefahr, dass Infektionen auftreten. Die Augenliddrüsen werden stimuliert und produzieren wieder aktiver. Die Lipidschicht des Tränenfilms wächst, normalisiert sich längerfristig und wird stabiler.

Anwendungsbezogene Durchführung der Lidrandhygiene

In warmes Wasser getauchte Kompressen für ein paar Minuten auf die geschlossenen Augenlider legen. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein, idealerweise rund 40°. Ausserdem können geeignete Lotionen zum Aufweichen der Krusten und Schuppen am Auge eingesetzt werden.
Zartes und behutsames Massieren der Augenlider befreit die Drüsen am Lid von Verstopfungen und macht diese wieder durchlässig.


Die beste Technik ist es, mit den Fingern und sanftem Druck mehrmals am Oberlid von oben nach unten zu gleiten. Am Unterlid wird genauso verfahren, in entgegengesetzter Streichrichtung.
Das talgige Sekret wird zum Lidspalt transportiert, indem von aussen nach innen über die geschlossenen Augen gestrichen wird. Als Abschluss der Lidrandhygiene werden die Augenlider mit Kompressen, Wattestäbchen oder speziellen Augen-Reinigungstüchern gesäubert.

Während der ganzen Anwendung gilt es, den direkten Augenkontakt mit den Utensilien zu vermeiden, da diese die Augen belasten und reizen können. Spezielle Mittel zur Lidrandhygiene erleichtern den Ablauf durch ihre hohe Wirksamkeit. Von Kamillenkompressen sollte trotz der positiven Aspekte der Pflanze abgesehen werden. Das Risiko einer allergischen Reaktion ist nicht zu unterschätzen.

Diese Behandlung, stetig und regelmässig angewandt, ist eine wirksame Massnahme zur Vorbeugung, Linderung und Heilung der verschiedenen Augenprobleme. Am günstigsten ist es, wenn sie wöchentlich unmittelbar vor der Nachtruhe durchgeführt wird. Pollenallergiker profitieren von einer häufigeren Durchführung im akuten Stadium.
Patienten mit dem Sicca-Syndrom, also chronisch trockenen Augen, ziehen genauso einen Nutzen aus der Anwendung wie diejenigen mit Lidentzündungen oder Problemen der Liddrüsen.

Make-up kann die Augen reizen

Pflegende Inhaltsstoffe wie Vitamin A, Allantoin und Hyaluronsäure spenden der Haut Feuchtigkeit und unterstützen die Wundheilung. Von anderen Stoffen wie Alkohol, Duft- und Konservierungsstoffe, Parabene, Lanolin oder ätherische Öle ist bei Produkten, die bei der Lidrandhygiene eingesetzt werden, abzuraten. Gele oder Cremes sollten frei von diesen Zusätzen sein, um Reizungen zu vermeiden.

Menschen, die mit Blepharitis zu kämpfen haben oder unter Atopie leiden, also überempfindlich auf bestimmte Stoffe reagieren, sind mit Pflegeprodukten im Airless-Dispencer gut beraten. Der Pumpspender schützt das Füllgut vor Schadstoffen aus der Umgebung und funktioniert ohne Luft im Inneren des Behältnisses. So kann weitestgehend auf Konservierungsstoffe verzichtet werden.

Das täglich notwendige Abschminken erfolgt am besten mit hygienisch vorteilhaft dosierbaren Reinigungstüchern. Idealerweise ist jedes Tuch separat verpackt und entnehmbar. Alternativ kommen Gels infrage, die mit Wattepad abschminken.

Im Vorfeld einer augennahen Operation sowie zur Nachsorge wird besondere und wiederholte Augenhygiene nahegelegt.

Gerne können Sie uns kontaktieren und einen Termin vereinbaren. Unsere Augenärzte in Zürich beraten Sie ausgiebig über diese Basistherapie.

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