Herpes im Auge

Augenuntersuchung bei Herpes

Wenn Herpes-Viren das Auge befallen

Herpes-Viren erweisen sich als unwillkommene, jedoch hartnäckige Gäste. Zu einer Infektion kommt es in der Regel bereits im Kindesalter.

Haben sich die Herpes-Viren erst einmal Zugang zum menschlichen Organismus verschafft, so erweist sich der Versuch, sie wieder loszuwerden, als aussichtslos. Schätzungen zufolge tragen rund 70 Prozent aller Erwachsenen den Herpes-Virus in sich. 

Bei den Augenkrankheiten beläuft sich die Anzahl an Fällen, die auf eine Infektion mit Herpes-Viren zurückgehen, auf weniger als ein Prozent.

Das Tückische an Herpes-Viren ist: Sie lassen sich nur schwer aufspüren, da sie sich für lange Phasen ruhig verhalten und geduldig auf Schwächen im menschlichen Immunsystem warten. Als Rückzugsort dienen ihnen dabei vornehmlich die Ganglien, sprich die Nerven-Knotenpunkte.

Dass Herpes-Viren nicht nur einmal zuschlagen, sondern durch ihr lebenslanges Verbleiben im menschlichen Körper immer wieder für Beschwerden sorgen können, ist ein weiteres charakteristisches Merkmal. 

Gerade wenn Sie zu den Menschen zählen, die in der Vergangenheit bereits unter einer von Herpes-Viren verursachten Augenentzündung gelitten haben, sind Sie besonders gefährdet und sollten sich selbst bei scheinbar belanglosen Augenbeschwerden umgehend an Ihren Augenarzt wenden.

Die folgenden Abschnitte dienen dem Versuch, etwas genauer auf die Augen-Infektionen, die durch Herpes hervorgerufen werden können, einzugehen. Berücksichtigung finden dabei auch Aspekte wie die potentiellen Folgen sowie Behandlungsmethoden.

Wissenswertes zum Herpes-Virus und seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen

Hinter der Bezeichnung Herpes-Virus verbergen sich mehr als 130 Mikroorganismen. Die Anzahl derjenigen, die Mensch und Säugetieren gefährlich werden können, ist jedoch weitaus überschaubarer.

Für Beschwerden sorgen vor allem die im Folgenden benannten fünf Herpes-Viren, die ca. 90 Prozent aller Menschen in sich tragen.

Konkret handelt es sich dabei um

  • das sogenannte Varicella Zoster Virus, das in erster Linie für die Entstehung von Gürtelrose und Windpocken verantwortlich gemacht wird.
  • die Herpes Simplex Viren, kurz HSV genannt, die in Typ I und Typ II unterteilt sind und als Auslöser von Herpes im Genitalbereich und an den Lippen gelten.
  • das Humane Herpes Virus bzw. HHV sowie das Cytomegalovirus, deren genaue Auswirkungen bis dato noch nicht ausreichend erforscht sind.
  • das Epstein-Barr-Virus, das als Verursacher des sogenannten Pfeifferschen Drüsenfiebers sowie verschiedener Krebs-Arten gilt.

Sucht man zwischen den verschiedenen Varianten von Herpes-Infektionen verbindende Elemente, so stechen vor allem zwei charakteristische Merkmale hervor: 

Bei allen Herpes-Infektionen handelt es sich um Erkrankungen, die in gewissen Abständen immer wieder auftreten können. Dazwischen gibt es jedoch beschwerdefreie Phasen, in denen das Virus von den Betroffenen nicht wahrgenommen wird.

Zum Ausbruch kommt das Virus in der Regel, wenn das Abwehrsystem seiner Träger Mängel aufweist. In diesem Fall teilt und vermehrt es sich in den Nervenbahnen, die ausserdem für eine Weiterleitung von kleineren Viruspartikeln in andere Körperregionen sorgen. 

Das Ergebnis?: In den betroffenen Hautbereichen entstehen Entzündungen und Bläschen als Abwehrmechanismus des Immunsystems.

Die Ursachen für eine Aktivierung des Herpes-Virus sind mannigfaltig. Neben den bereits genannten Schwachstellen im Immunsystem können auch die folgenden Faktoren dazu führen, dass das Herpes-Virus aus seinem Ruhezustand erwacht und den Organismus angreift:

  • Stress, sei er nun privater oder beruflicher Natur
  • Schlafdefizit über einen längeren Zeitraum hinweg
  • Hormonelle Schwankungen und Veränderungen
  • die Einnahme von Medikamenten (Immunsupressiva), die dazu dienen, die Abwehrkräfte zu schwächen, so dass sie beispielsweise im Anschluss an eine Organverpflanzung nicht aktiv werden und das fremde Gewebe annehmen.
  • diverse Arzneimittel, darunter Kortison

Zu den Herpes-Viren, die die Augen sowie das umliegende Gewebe angreifen können, zählen das Herpes Zoster Virus sowie die Herpes Simplex Viren Typ I und II.

Vor allem die Altersgruppe über 60 weist in dem in der Schädelhöhle lokalisierten Nervenknoten Ganglion Trigeminale Antikörper gegen beide Typen des Herpes Simplex Virus auf. 

Von dem hier benannten Nervenknoten bilden abgehende Nervenstränge eine direkte Verbindung mit dem Auge. Eine Aktivierung des Virus bedeutet automatisch auch eine Schädigung der Augen. Zu den potentiellen Auswirkungen zählen

  • Entzündungen der Regenbogenhaut (Iris) sowie weiterer Strukturen im Augeninneren.
  • Entzündungen der Bindehaut
  • Keratitis (Hornhautentzündungen)
  • Entzündungen des Augenlides

Eine Erkrankung an Gürtelrose oder Windpocken macht die Betroffenen unweigerlich zu lebenslangen Trägern des Varciellen Zoster Virus und damit zu einer besonders gefährdeten Risikogruppe für durch diesen Virus verursachte Augenerkrankungen.

Zu den charakteristischen Symptomen zählen an beiden Augenlidern auftretende Bläschen. Häufig ist auch der vor dem Ohrknorpel gelegene präaurikulare Lymphknoten deutlich ertastbar. 

Darüber hinaus führen Herpes-Viren zu einer Entzündung der Lider und Winkel des jeweils betroffenen Auges.

Stichwort Augenlidbeteiligung

Lidschwellungen dürften vor allem Menschen, die Kontaktlinsen benutzen, vertraut sein. Bei Frauen zeigt sich dieses Phänomen oftmals in Verbindung mit dem Monatszyklus. 

Auch buchstäblich über Nacht kann es zu einer Augenlidschwellung kommen, die jedoch nach dem Aufstehen meist wieder abklingt. In allen genannten Fällen handelt es sich bei den sogenannten „dicken Augen“ folglich lediglich um ein rasch vorübergehendes Phänomen.

Von einer Infektion hingegen ist auszugehen, wenn die Schwellung über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen bleibt.

Zwar kommen durch die Viren Herpes Varicella Zoster und Herpes Simplex Typ 1 und Typ 2 hervorgerufene Entzündungen der Augenlider eher selten vor. 

Jedoch empfiehlt sich gerade für bereits bekannte Träger eines der genannten Viren im Falle erster Anzeichen von Augenbeschwerden die umgehende Konsultation eines Arztes. Kommt es hier zu Nachlässigkeiten, so sind mit der Ausbreitung der Virus-Infektion auch bleibende Schäden zu befürchten.

Ist beispielsweise lediglich ein Augenlid von der Schwellung betroffen, so kann dies auf eine Infektion mit Herpes-Viren verweisen.

Gerade Kleinkinder werden oftmals von dem Virus Herpes Simples Blepharitis bzw. einer sogenannten Blepharokonjunktivitis heimgesucht. Begleitet wird diese von einer Bindehautentzündung. 

Dabei bilden sich in besonderem Masse am Lidrand kleine Bläschen, die aufgrund der enthaltenen hochansteckenden Flüssigkeit das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Infektion in sich bergen.

Weitere Symptome dieser Form der Virus-Infektion sind eine Rötung der Bindehaut sowie eine Schwellung der präaurikulären Lymphknoten.

Die Viren des Herpes Varicella Zoster können zu Beschwerden wie Gürtel- und Gesichtsrose führen. Eine Aktivierung äussert sich zumeist in Form von starken Schmerzen und Entzündungen.

Betroffen sind dabei sowohl die Nasenregion als auch die Oberlippe, die Wangen und das Unterlid. Nach Ablauf von etwa einer Woche entstehen auch hier Bläschen, die aufgrund ihrer ansteckenden Flüssigkeit bis zu ihrer Abheilung für weitere Probleme sorgen.

Um eine Eskalation zu vermeiden, ist bei Beschwerden des Augenlides folglich umgehend ein Augenarzt zu kontaktieren. Dieser wird zu Massnahmen greifen, die ein Fortschreiten der Entzündung auf die inneren Augenstrukturen verhindern. 

Letztere wird in der medizinischen Fachsprache als Herpes zoster opthalmicusbezeichnet. Bei dieser Herpes-Variante kann es langfristig zu einer gravierenden Beeinträchtigung des Sehvermögens kommen. 

Eine wirkungsvolle Behandlung erfordert unter anderem den Einsatz von Schmerzmitteln sowie Präparaten, die sowohl den Viren als auch der Entzündung Einhalt gebieten.

Herpes Konjunktivitis: die durch Herpes-Viren hervorgerufene Bindehautentzündung

Eine Entzündung der Konjunktiva bzw. der Bindehaut äussert sich zumeist in Form einer starken Rötung. Darüber hinaus kann es in der Augenregion zu Schwellungen, Juckreiz und Brennen kommen. 

Neben einem erhöhten Tränenfluss beklagen Betroffene auch eine hohe Lichtempfindlichkeit.

Die möglichen Ursachen für eine Bindehautentzündung sind vielfältig. Neben bakteriellen Infektionen spielen oftmals auch äussere Reize wie Zugluft, UV-Licht, Zigarettenrauch, Allergien sowie eine übermässig hohe Augentrockenheit eine Rolle.

Viren als Verursacher sind vor allem bei Kleinkindern bekannt. Handelt es sich dabei um die sogenannten Adenoviren, so leiden die kleinen Patienten in der Regel unter einem erhöhten Tränenfluss. Zudem reagieren beide Augen besonders empfindlich auf Licht.

Wird die Bindehautentzündung von Herpes-Viren wie Herpes simplex der Typen I und II oder aber Varciella Zoster hervorgerufen, so ist in der Regel nur ein Auge betroffen. 

Jedoch zeigen sich die Symptome nicht nur in Form einer klassischen Rötung im Inneren des Auges. Vielmehr ist auch die umliegende Hautregion gereizt und von den charakteristischen Bläschen befallen.

Ein weiteres mögliches Krankheitszeichen ist die Entstehung von winzigen, mit weissen Blutkörperchen gefüllten Erhebungen sowie Bläschen direkt an der Bindehaut.

Bleibt die Entzündung unbehandelt, so ist langfristig mit einer dauerhaften Einschränkung des Sehvermögens zu rechnen. Eine genaue Abklärung durch den Augenarzt ist daher ein Muss.

Virale Infektion der Hornhaut (Herpes Keratitis)

Für die in diesem Abschnitt vorgestellte Form der Virusinfektion werden sowohl Varicella Zoster Viren als auch Herpes Simplex Viren verantwortlich gemacht. Zu den Faktoren, die die Aktivierung des jeweils vorherrschenden Virus vorantreiben können, zählen:

  • Traumatische Erlebnisse
  • Stress
  • übermässig hohe Temperaturen
  • hormonelle Schwankungen sowie Menstruation bei Frauen
  • eine intensive Belastung durch UV-Strahlen

sämtliche Faktoren, die zu einer Schwächung der Abwehrkräfte führen

Symptomatik und klinische Zeichen

Die Liste der Krankheitszeichen, die besonders häufig mit einer viralen Infektion der Hornhaut einhergehen, setzt sich wie folgt zusammen:

  • starke Schwellung der präaurikularen Lymphknoten
  • Bläschenbildung und schmerzende Entzündungen der in unmittelbarer Nähe der Augen befindlichen Hautbereiche
  • eingeschränktes Reaktionsvermögen der Hornhaut auf Schmerzreize
  • Entstehung von sogenannten Dendriten (Nervenzellfortsätze) in der oberen Hautschicht
  • Entwicklung der Nervenzellfortsätze zu kleinen, auf der Hornhaut befindlichen Geschwüren

Bei der durch Herpes-Viren hervorgerufenen Keratitis unterscheidet man zwischen verschiedenen Ausprägungen. Ausschlaggebend ist hier die Frage, in welchem Ausmass welche der Hornhautschichten betroffen ist. 

Konkret handelt es sich dabei um die Innenschicht bzw. das Endothel, das Stützgewebe bzw. Stroma sowie die Oberfläche bzw. Epithel.

Dringt die Infektion in tiefere Schichten vor, so ist eine Veränderung und Vernarbung des Gewebes die unweigerliche Folge. Diese wiederum zieht eine starke und in der Regel nicht mehr rückgängig zu machende Minderung der Sehkraft nach sich.

Der Schweregrad der viralen Keratitis entscheidet ausserdem über die Wahl der Behandlungsmethode.

Hinweis: Handelt es sich um eine sogenannte stromale Keratitis, sprich eine Entzündung in der 3. Hornhautschicht, so erweist sich der Einsatz von Virostatika als wirkungslos. Da hier eine immunologische Reaktion vorliegt, wird stattdessen auf kortisonhaltige Augentropfen zurückgegriffen.

Erhöht sich der Augeninnendruck beispielsweise durch ein Übergreifen der Entzündung auf die Iris (Regenbogenhaut), so bedeutet dies eine erhebliche Einschränkung der therapeutischen Möglichkeiten.

Diagnosestellung

Eine Keratitis kann ausserdem durch die folgenden Faktoren hervorgerufen werden:

  • Adenoviren
  • bakterielle Infektionen
  • Irritationen, die durch ein zu langes Tragen von weichen Kontaktlinsen entstehen
  • Acanthamoeba

Bei der Diagnosefindung geht es also in erster Linie darum, die hier aufgelisteten alternativen Ursachen auszuschliessen.

In Bezug auf die klinischen Zeichen gelten vor allem die erwähnten dentrischen Figuren als bezeichnend für einen Befall der Kornea (Hornhaut) mit Herpes-Viren.

Ein eindeutiger Nachweis lässt sich mithilfe einer Gewebeprobe der Hornhaut erbringen. Eine Einfärbung des entnommenen Gewebes macht bei einer Untersuchung unter dem Mikroskop klare Strukturen erkennbar, die auf aktive Partikel des Herpes-Virus verweisen. 

Zu gleichermassen raschen und eindeutigen Ergebnissen kann zudem ein PCR-Test führen.

Therapeutische Massnahmen

Die Behandlung mit Virostatika erstreckt sich über einen Zeitraum von zehn bis vierzehn Tagen.

Eine erneute Diagnosestellung ist erforderlich, wenn innerhalb von einer Woche keine Besserung eintritt.

Herpes im Auge

Herpes Uveitis

Hinter der Bezeichnung Herpes Uveitis verbirgt sich eine sehr schwere Erkrankung, die zu der Entstehung einer vorderen, intermediären sowie hinteren Uveitis führen kann. 

Durch die Herpes-Viren in Mitleidenschaft gezogen werden können dabei sowohl der Ziliarkörper als auch die äussere Regenbogenhaut des Auges.

Bei rund 90 Prozent der Fälle beschränkt sich diese Form der durch Herpes verursachten Erkrankungen lediglich auf ein Auge.

Die Symptomatik ist mit den Krankheitszeichen, die im Rahmen einer schweren Bindehautentzündung auftreten, vergleichbar. 

Dazu zählen unter anderem Schmerzen, ein erhöhter Tränenfluss, Rötungen, eine erhöhte Lichtempfindlichkeit sowie ein unangenehmes „Fremdkörpergefühl“ im Auge. Darüber hinaus leiden die Betroffenen unter einer verschwommenen Sicht.

Ein weiteres markantes Merkmal einer Herpes Uveitis ist ein erhöhter Augeninnendruck, der in der Regel mithilfe von kortisonhaltigen Augentropfen behandelt wird.

Bei der herpetischen Uveitis kommt es ähnlich wie bei dem Fuchs-Uveitis-Syndrom zu sogenannten Endothelbeschlägen, die die gesamte Rückseite der Hornhaut befallen können.

Bei anderen Arten der Herpes Uveitis beschränken sich diese Beschläge hingegen auf das sogenannte Artl’sche Dreieck, sprich das untere Drittel des Endothels.

Zu den potentiellen Folgen eines Befalls mit Herpes Uveitis Viren gehört die sogenannte Regenbogenhautentzündung, im Fachjargon Iridozyklitis genannt.

Die Diagnose erfolgt mittels einer Spaltlampe, die im Falle einer Iridozyklitis eine Ausdünnung der Regenbogenhaut in mehreren Hautarealen sowie schaumähnliche Endothelbeschläge aufweist.

Zur Behandlung einer herpetischen Uveitis werden systemische Virostatika mit dem Ziel eingesetzt, eine Vermehrung der Herpes-Viren zu verhindern. Beispiele sind hier unter anderem Valaciclovir sowie Aciclovir. 

Zur Minderung von Augendruck und Entzündung gleichermassen werden kortisonhaltige Augentropfen verabreicht.

Um ein Verkleben von Linse und Regenbogenhaut zu verhindern, verschreibt der Augenarzt für einen überschaubaren Zeitraum ein sogenanntes Mydriatikum, das der Erweiterung der Pupille dient. 

Dass dieses nur kurzfristig Verwendung findet, erklärt sich anhand der Tatsache, dass eine dauerhafte Pupillenerweiterung unerwünscht ist, da sie die Entstehung von Verklebungen begünstigen kann.

Herpes Zoster Ophthalmicus

Für die in diesem Absatz beschriebene Augenerkrankung wird eine Reaktivierung des Varicella Zoster Virusverantwortlich gemacht. Bis zu seinem Ausbruch zieht sich das Virus in die zum Gehirn führenden (zerebralen) oder im Rückenmark lokalisierten (spinalen) Nervenbahnen zurück. 

Zu den bekanntesten Krankheiten, die durch dieses Virus entstehen, zählen die Gürtelrose sowie die Gesichtsrose. Oftmals umfassen diese Krankheitsbilder auch eine Erkrankung der Augen sowie ihrer umliegenden Hautbereiche.

Faktoren, die die Augenerkrankung Herpes Zoster Opthalmicus begünstigen können, sind neben einer genetischen Veranlagung geschwächte Abwehrkräfte. 

Zu der besonderen Risikogruppe zählen Menschen ab dem 60. Lebensjahr, HIV-positive Patienten und Personen, die Immunsupressiva einnehmen.

Symptomatik

Übelkeit, Fieber, Schmerzen, sowie die Entstehung von kleinen Bläschen, die sich erst nach etwa sechs Wochen zurückbilden, gehören zu den am häufigsten auftretenden Krankheitszeichen. Hinzu kommen schmerzende Entzündungen der Augenlider, Hornhaut, Regenbogenhaut und Stirn.

Im Gegensatz zu den Augeninfektionen, die durch Herpes Simplex Viren hervorgerufen werden und oftmals zu Taubheitsgefühlen führen, ist für eine Herpes Zoster Infektion ein allgemeines Unwohlsein verbunden mit starken Schmerzen bezeichnend.

Die Diagnosestellung erfolgt mithilfe der Erstellung eines klinischen Bildes sowie der Entnahme einer Gewebeprobe.

Behandlung und Prognose

Hochdosierte Virostatika bilden die Grundlage einer erfolgreichen Therapie. Verschrieben werden sie für einen Zyklus von rund 10 Tagen.

Neben Augentropfen und Augensalben werden Schmerzmittel und Entzündungshemmer zur oralen Einnahme eingesetzt.

Nachsorgeuntersuchungen sind selbst nach einem Abklingen der akuten Infektion obligatorisch.

Die Entstehung von Narben sowie das Ausdünnen der Hornhaut zählen zu den potentiellen Folgeerscheinungen einer durch das Herpes Zoster Virus hervorgerufenen Hornhautentzündung. 

Hinzu kommen weitere Komplikationen, die zu bleibenden Schäden der Hornhaut, Regenbogenhaut sowie des Sehnervs führen und drastische Einbussen des Sehvermögens nach sich ziehen können.

Gerade bei älteren Patienten sind anhaltende Nervenschmerzen im Anschluss an eine Herpes Zoster Infektion keine Seltenheit.

Entsprechend wird Patienten ab dem 60. Lebensjahr zu einer Impfung gegen Herpes Zoster geraten.

Allgemeine Therapieansätze und präventive Massnahmen

Gehören Sie nachweislich zu der Gruppe der Träger von Herpes-Viren, so erfordern selbst kleinste Hinweise auf eine Augenentzündung die Konsultation eines Arztes.

Befindet sich die Entzündung in einem fortgeschrittenen Stadium, so lassen sich ernste Schäden oftmals nur durch die Vergabe von Kortison ausschliessen.

Eine Vorbeugung gestaltet sich als schwierig, da selbst konsequente Hygiene eine Infizierung nicht zu verhindern vermag.

In jedem Fall erweist es sich von Vorteil, die Abwehrkräfte zu stärken, um eine Aktivierung des jeweils vorliegenden Herpes-Virus zu verhindern.

Sollten nach diesem Beitrag noch Fragen rund um das Stichwort Augenherpes offengeblieben sein oder wünschen Sie eine diesbezügliche Untersuchung, so steht Ihnen Ihr Augenarzt in Zürich gerne jederzeit zur Verfügung.

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